2023: Beispiele für unsere aktive mitwirkung als aktionäre

Veröffentlicht am
18. Jänner 2024
Lesezeit
5 Minuten Lesedauer

Als langfristig orientierte Anleger führen wir regelmäßig Dialoge mit den Unternehmen, in die wir investieren, um sie dazu anzuregen, ihre Praktiken im Hinblick auf die Berücksichtigung von Kriterien in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) zu verbessern. Erfahren Sie mehr über unsere aktive Mitwirkung im 2023.

60Geführte Dialoge
95%Teilnahme an Hauptversammlungen
52%Der Sitzungen, in denen Carmignac mindestens einmal gegen die Geschäftsführung gestimmt hat*

*Diese Angaben beziehen sich auf die Anzahl der Sitzungen, bei denen Carmignac gegen die Empfehlung des Vorstands gestimmt hat. In der Praxis bezieht sich dies auf Stimmen, die gegen Beschlüsse der Geschäftsführung abgegeben wurden, und in den meisten Fällen auf Stimmen, die für Beschlüsse der Aktionäre abgegeben wurden (es sei denn, der von den Aktionären gefasste Beschluss wird von der Geschäftsführung unterstützt).

Carmignac verpflichtet sich, seine Dialogstrategie auf fünf Arten der Mitwirkung zu konzentrieren: Mitwirkung in Verbindung mit ESG Ratings, themenbezogene Mitwirkung, Mitwirkung in Bezug auf Auswirkungen, Mitwirkung bezüglich kontroversen Verhaltens und Mitwirkung in Bezug auf Beschlüsse durch Stimmrechtsvertretung.

Im 2023 haben wir 60 Dialoge mit Portfoliounternehmen eingeleitet und drei Arten der Mitwirkung abgedeckt.
Im 2023 stimmte Carmignac in 52% der Abstimmungen mindestens einmal gegen das Management unserer Beteiligungsunternehmen.

Erfahren Sie, wie wir uns ganz konkret bei zwei unserer Portfoliounternehmen im 2023 engagiert haben.

Anta Sports

Sektor: Bekleidung
Region: China

Carmignac ist Aktienanleger des Unternehmens1.

Im Rahmen unseres aktiven Dialogs haben wir festgestellt, dass das Unternehmen nicht mehr Mitglied der Better Cotton Initiative ist, und wir wollten klären, ob das Unternehmen weiterhin Baumwolle aus der Uigurischen Autonomen Region Xinjiang im Nordwesten Chinas beziehen wird.

Im Oktober 2023 haben wir im Zuge des vierteljährlichen ESG-Investorengesprächs eine Videokonferenz mit den IR-Vertretern des Unternehmens abgehalten.

Wir sind an das Unternehmen herangetreten, um dessen Ansatz zur verantwortungsvollen Beschaffung von Baumwolle zu erörtern.

Das Unternehmen verfügt über mehrere Verfahren zur Verwaltung seiner Lieferkette. Zum einen bestehen Leitlinien für das Lieferantenmanagement, die von den Lieferanten einzuhaltende Standards vorschreiben. Zum anderen werden die Lieferanten Audits in Bereichen wie Arbeitsschutz sowie Chemikalienmanagement unterzogen. Diese sind nicht auf Tier-1-Lieferanten beschränkt, sondern betreffen auch Tier-2- und Tier-3-Lieferanten.

Das Unternehmen sah sich nicht in der Lage, seine Entscheidung, die Better Cotton Initiative zu verlassen, zu kommentieren, da dies ein politisches Thema sei. Ein erneuter Beitritt zu der Initiative sei nur möglich, wenn diese von ihrem Standpunkt abrücke, dass es in Xinjiang Fälle von Zwangsarbeit gibt. Die Unternehmensvertreter behaupteten, dass es sich hierbei um eine politische Angelegenheit handele, und machten zu diesem Thema im Zusammenhang mit ihrem bestehenden Due-Diligence-Prozess im Bereich Menschenrechte in der Baumwolllieferkette keine Angaben.

Die Missachtung von Menschenrechten in der Lieferkette stellt für das Unternehmen ein erhebliches Risiko dar. Das Gespräch ermöglichte uns gewisse Einblicke in die Unternehmenspraktiken, wir erhielten auf unsere Fragen jedoch keine genauen Antworten. Wir werden daher den Dialog mit dem Unternehmen fortsetzen und Anfang 2024 ein weiteres Gespräch erbitten.

Eni Spa

Sektor: Energie
Region: Europa

Unsere Fonds2 investiert in Anleihen von ENI Spa.

Wir haben das Gespräch aus zwei Gründen organisiert:

  • Um aktuelle Informationen zur Beteiligung des Unternehmens an einem umstrittenen Vermögenswert in Nigeria (Beteiligung von 5% an SPDC, Joint Venture mit Shell, Total und ENI) zu erhalten und ;
  • um aktuelle Informationen zum Fortschritt des Unternehmens bei der Klimawende in Anbetracht des Inflationsdrucks auf die Energiemärkte und die Kosten des Ausbaus von erneuerbaren Energien nach makroökonomischen Ereignissen zu erhalten.

Direkter Anruf beim Unternehmen.

Wir haben das Gespräch mit ENI zum einen organisiert, um aktuelle Informationen zur Beteiligung des Unternehmens an einem umstrittenen Vermögenswert in Nigeria (Beteiligung von 5% an SPDC, Joint Venture mit Shell, Total und ENI) zu erhalten, der aufgrund von Ölverschmutzungen mit erheblichen Umweltverstößen konfrontiert ist. ENI hat den Großteil seiner Aktivitäten in Nigeria im vergangenen Monat an Oando (nigerianischer Ölkonzern) verkauft, verfügt aber weiterhin über eine 5%ige Beteiligung am Joint Venture SPDC. Laut den Erklärungen von ENI ist dies auf Portfolioverwaltungsentscheidungen und vertragliche Bindungen zurückzuführen (Oando ist bereits am Joint Venture SPDC beteiligt). Das Unternehmen berichtete in einem jüngst veröffentlichten Bericht ausführlich über die aktuelle Situation und die ergriffenen Maßnahmen. Es bestätigte ebenfalls, direkt mit ISS über die nächsten Schritte zu beratschlagen (außer Verkauf des Vermögenswerts, da dies aktuell nicht in Betracht gezogen wird), um nicht weiter in die Kategorie „Kontroverse“ eingestuft zu werden.

Der zweite Grund für das Gespräch war der Wunsch unsererseits, die Folgen des aktuellen makroökonomischen Umfelds (hohe Energiepreise, hohe Kosten für neue Projekte im Bereich erneuerbare Energien aufgrund von Lieferkettenproblemen) für die kurz-, mittel- und langfristigen Ziele des Unternehmens beim Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Technologien nachvollziehen zu können. Da ENI über einen der aggressivsten Energiewendepläne der Öl- und Gasindustrie verfügt, könnte das Unternehmen seine Strategie in Anbetracht des aktuellen makroökonomischen Ausblicks überdenken. Das Unternehmen hat uns versichert, dass dies nicht der Fall sei und es sich entschieden für die Erreichung der kurzfristigen Ziele einsetze (Reduzierung der vorgelagerten CO2-Emissionen um 50% bis Ende nächsten Jahres und um 65% bis 2025; 30% der Investitionsausgaben in klimafreundliche Projekte bis 2026). Wir erhielten jedoch keine Informationen zu den Mehrkosten infolge der gestiegenen Ausgaben für Projekte im Bereich erneuerbare Energien. Angaben hierzu sollen im Klimabericht 2023 des Unternehmens veröffentlicht werden. Aktuell fließen 25% der Investitionsausgaben in klimafreundliche Projekte. Bis 2030 soll dieser Anteil allerdings auf 70% und bis 2040 auf 85% steigen. Darüber hinaus betonte ENI die großen Fortschritte, die das Unternehmen bei der Entwicklung neuer Bioraffinerien zur Befriedigung der steigenden Nachfrage nach erneuerbaren Flugkraftstoffen gemacht habe (es wurden bereits Lieferverträge mit großen Fluggesellschaften geschlossen). Unser Fazit im Anschluss an dieses Gespräch: Die Fortschritte des Unternehmens bei der Energiewende sind für uns weiterhin zufriedenstellend und die Berichte des kommenden Jahres werden genauere Einblicke in die Auswirkungen der makroökonomischen Entwicklungen gewähren.

Trotz des fehlenden offensichtlichen Fortschritts seit unserem letzten Gespräch mit dem Unternehmen und einem schwierigen makroökonomischen Umfeld hält ENI an seinen ehrgeizigen Zielen zur Reduzierung von CO2-Emissionen im Rahmen seines Übergangsplans fest. In Anbetracht der Umstände ist eine Beibehaltung des Status quo in diesem Fall positiv. Wir werden den Bericht für das Geschäftsjahr 2023 unmittelbar nach seiner Veröffentlichung analysieren und uns im ersten Halbjahr 2024 mit etwaigen Kommentaren und Anliegen erneut an das Unternehmen wenden.

1Zum 29. Dezember 2023: Carmignac China New Economy, Carmignac Emergents, Carmignac Portfolio Emerging Patrimoine, Carmignac Portfolio Evolution, Carmignac Portfolio Flexible Allocation 2024, Carmignac Profil Réactif 100, Carmignac Profil Réactif 50, Carmignac Profil Réactif 75, Carmignac Portfolio China New Economy, Carmignac Portfolio Emergents.
2Zum 29. Dezember 2023: Carmignac Credit 2025, Carmignac Credit 2027, Carmignac Credit 2029 Carmignac Alts ICAV Carmignac Credit Opportunities, Carmignac Portfolio Flexible Bond, Carmignac Portfolio Credit, Carmignac Portfolio Evolution, Carmignac Portfolio Flexible Allocation 2024, Carmignac Portfolio Global Bond, Carmignac Patrimoine, Carmignac Profil Réactif 100, Carmignac Profil Réactif 50, Carmignac Profil Réactif 75, Carmignac Sécurité, Carmignac Portfolio Patrimoine, Carmignac Portfolio Sécurité, FP Carmignac Unconstrained Global Bond.

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