Q3 2022: ein Quartal der aktiven Verantwortungsübernahme

Im August 2022, vor der Abgabe unserer Stimme auf der Jahreshauptversammlung, haben wir uns an das Unternehmen gewandt, um Klarheit über den Vergütungsplan für Führungskräfte zu erhalten. Die Erklärung des Unternehmens hat dazu geführt, dass wir für die beiden Vergütungsbeschlüsse² auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung abgestimmt haben. Wir haben jedoch gegen einen Familienvertreter im Vorstand des Unternehmens³ gestimmt, um unsere Bedenken hinsichtlich des geringen Maßes an Unabhängigkeit des Vorstands zu signalisieren. Im Anschluss an unsere Stimmabgabe haben wir mit dem Unternehmen einen aktiven Dialog geführt, um Feedback zu diesen beiden Punkten zu geben.

Im September 2022 hielten wir eine Videokonferenz mit den Investor-Relations-Vertretern des Unternehmens ab.

Was die Vergütung der Führungskräfte betrifft, forderten wir mehr Transparenz in Bezug auf die Gewährung langfristiger Anreize sowie mehr Klarheit über die verschiedenen Bestandteile des Vergütungspakets. Wir machten gegenüber dem Unternehmen deutlich, dass wir einen klaren Zusammenhang zwischen der Höhe der Vergütung und der Leistung erkennen müssen.

Was die Unabhängigkeit des Vorstands betrifft, so bedeutet die allmähliche Erneuerung des Vorstands, dass zum Zeitpunkt der Jahreshauptversammlung nur 29% des Vorstands als unabhängig betrachtet werden konnten ⁴. Wir halten dieses Niveau für niedrig, selbst für ein kontrolliertes Unternehmen, bei dem wir eine Unabhängigkeit von mindestens 33% erwarten würden .
Wir begrüßten die Präsenz einer Frau im Vorstand und forderten das Unternehmen auf, die Geschlechtervielfalt im Vorstand weiter zu steigern. Das Unternehmen nahm unsere Anmerkungen zur Kenntnis und erklärte, dass es sich in einem Prozess der Erneuerung des Vorstands befinde, diese Veränderungen aber Zeit brauchen.

Schließlich erörterten wir mit dem Unternehmen unsere Erwartungen in Bezug auf Nachhaltigkeitsengagement und Berichterstattung. Wir begrüßten insbesondere das ehrgeizige Ziel der CO2-Neutralität bis 2040, forderten das Unternehmen jedoch auf, in seinem Geschäftsbericht für das nächste Jahr einen Fahrplan vorzulegen. Wir fanden die Angaben des Unternehmens zu Governance-, Umwelt- und Sozialthemen unzureichend und forderten das Unternehmen zu mehr Transparenz auf.

Im Anschluss an das Telefonat und nach Prüfung des Falles mit dem leitenden Investmentanalysten haben wir beschlossen, das Governance-Rating des Unternehmens sowie sein Gesamtrating in unserem internen ESG-Scoring-Tool START⁶ herabzustufen, um unserer Einschätzung der Praktiken des Unternehmens Rechnung zu tragen. Wir werden die Entwicklung der Unternehmenspraktiken weiter verfolgen, insbesondere im Hinblick auf Transparenz und Berichterstattung.